Die Narrenzunft "Quellwasser" Aach wurde am 4. Februar 1902 gegründet. Das Zunftsymbol ist der Kabbesdoase (Krautkopf). Die Geschichte sagt, daß die Festung Aach vor ü ber 500 Jahren von den Schweizern belagert wurde. Die Belagerer hätten die Stadt Aach niemals einnehmen können, wenn der Torwächter nicht seinen eisernen Riegel zum Zusperren des Tores vergessen hätte. In seiner Not nahm er einen Kabbesdoase um das Tor zu verriegeln. Da er aber nicht sehr sorgfältig wachte, kam in der Nacht eine Gaiss, welche den Kabbesdoase frass. Somit ging das Tor auf und die Belagerer konnten die Stadt Aach kampflos erobern. Auf dem Häs der Maskenträger ist auf der Rückseite das Stadttor mit dem schlafenden Wächter und der Geiss dargestellt. Die Vorderseite ziert das Stadtwappen der Stadt Aach. Bei der Darstellung der Kabbesdoasengruppe darf auch die Gaiss nicht fehlen. So ist bei Umzügen in der Mitte der Kabbesdoasen immer die Gaiss zu sehen. Weitere Zunftfiguren sind die Edeldamen und die Ritter. Sie gehören zum Stadtbild wie zur Zunft, da Aach früher ein begehrtes Wohnziel der Adligen war. Der Elferrat ist als Edelmann dargestelle, mit rotem Wams, welches auf der Vorderseite das Stadtwappen von Aach trägt. Seit 2011 gesellt sich eine neue Figur zum Gesamtbild der Zunft hinzu: Der Aachgeist. Das Antlitz dieser Gestalt fesselt seinen Betrachter - vielleicht nicht zuletzt deshalb, weil sein vertrauensseeliges und gleichzeitig gruseliges Äusseres jeden dazu zwingt, sich selbst zwischen Gefühlen wie Vertrauen und Angst zu entscheiden.
Aus der Geschichte der Zunft
Die Narrenzunft "Quellwasser" wurde 1902 gegründet. Im Gründungsjahr hatte sie schon eine Mitgliederzahl von 120 Männern und 24 Frauen. Die erste Satzung stammt aus dem Jahr 1912. Die erste Narrenfahne erhielt die Zunft am 21. Februar 1925. Im Jahr 1932 wurde die am Donnerstag gestellte Narrentanne von der Gendarmerie in Engen beschlagnahmt und im Rathaus deponiert. Bis ins Jahr 1934 wurde das erwirtschaftete Geld unter die Elferräte verteilt. Erst ab dem Jahr 1935 wurde festgelegt, dass die Elferräte ehrenamtlich tätig sind und somit keine Entschädigung erhalten. Da nach Anordnung der Militärregierung alle Vereine neu zu gründen seien, wurde die Narrenzunft am 30. Januar 1949 im Gasthaus "Löwen" neu gegründet. Die erste Ordensverleihung war am 20. Februar 1953. Zum 60jährigen Bestehen der Zunft wurde in Aach ein Narrentreffen der damals sehr jungen Narrenvereinigung "Hegau-Bodensee" abgehalten. An diesem Jubiläum wurden erstmals die Kabbesdoasen-Masken vorgestellt, die Anschaffung dieser Masken ging auf die Initiative von Narrenrat Helmut Paul zurück.
Die ersten Statuten des Narrenvereins
aus dem Jahre 1912 1. Mitglied kann jeder werden, welcher 3 Stunden und 59 Minuten deutscher Reichsangehöriger ist.
2. Jedes Mitglied hat einen jährlichen Beitrag von einem halben Meter zu entrichten.
3. Jedes Jahr zwanzig Tage und dreiundzwanzig Stunden, spätestens nach der Fasnacht muss eine Generalversammlung abgehalten werden, in der sämtliche Vorstandsmitglieder neu gewählt werden.
4. Die jährlichen Narrenbeiträge werden in der ersten Narrenversammlung eingezogen, in welcher zugleich über Fasnachtsaufführungen entschieden wird.
5. Damenwelt ist jederzeit närrisch willkommen und wird im Erscheinen eines schneidigen Schnurrbartes stürmisch belacht.